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Neuigkeit

Raupen im Erfurter Süden

Ungewöhnlich viele Begegnung mit Schmetterlingsraupen und alle Infos dazu.

Kürzlich wurden am Mispelweg/Sauerdornweg Schmetterlingsraupen gesichtet, die als Schönbär (Callimorpha dominula) identifiziert wurden. Der Schönbär ist ein äußerst farbenfroher Nachtfalter, der im Jahr 2010 zum „Schmetterling des Jahres“ ernannt wurde. Obwohl diese Art an sich nicht unter besonderem Schutz steht und keinen Status auf der Roten Liste besitzt, ist es dennoch gesetzlich untersagt, sie zu töten. Dies gilt auch dann, wenn die Raupen keine unmittelbare gesundheitliche Bedrohung darstellen. Im Gegensatz zum Eichen-Prozessionsspinner verfügen sie nicht über allergieauslösende Brennhaare.

Wir verstehen Ihre Unannehmlichkeiten bezüglich der zahlreichen Raupen, jedoch reicht dies nach den Richtlinien des Umwelt- und Naturschutzamts nicht aus, um eine Bekämpfung zu rechtfertigen. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen den Schmetterling näherbringen, damit Sie möglicherweise einen besseren Umgang mit diesen Tieren finden können.

Die Schönbär-Raupen ernähren sich von verschiedenen krautigen Pflanzen, bevorzugt von Brennnesseln, sowie von Gehölzen wie Weide oder Hasel. Im aktuellen Fall am Sauerdorn- und Mispelweg wurden verschiedene Zierstauden, insbesondere Beinwell, von den Raupen besiedelt. Der Fraßdruck, den sie im Spätsommer und Herbst ausüben, beeinträchtigt die betroffenen Pflanzen nicht nachhaltig, da ihre Wachstumsperiode abgeschlossen ist.

Die Präsenz des Schönbären ist in und um Erfurt bisher eher selten, daher ist das Auftreten am Wiesenhügel aufgrund der großen Anzahl von Raupen (normalerweise werden sie vereinzelt gefunden) ungewöhnlich. Massenvorkommen sind vor allem aus Bayern und Baden-Württemberg bekannt, aber aufgrund der zunehmenden Erwärmung könnten diese Tiere auch in Erfurt in Zukunft häufiger anzutreffen sein.

Wie alle heimischen Arten spielt der Schönbär eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen, sei es als Bestäuber von Blüten wie andere Schmetterlinge oder als Nahrung für insektenfressende Tiere. In der Natur gibt es keine „unnützen“ Arten; jeder Organismus erfüllt spezifische Funktionen, die oft nicht in menschliche Nutzungskonzepte passen und deshalb als schädlich oder störend empfunden werden.

Das Umwelt- und Naturschutzamt gibt an, dass es keine Mittel zur Vertreibung der Schönbär-Raupen oder präventive Maßnahmen gegen ihre Besiedlung gibt. Selbst der Verzicht auf potenziell geeignete Nahrungspflanzen in der Gartengestaltung gestaltet sich bei dieser wenig spezialisierten Schmetterlingsart schwierig.

Besonders im Herbst sind die Tiere aktiv auf der Suche nach einem Winterquartier und können dabei an Hauswänden hochklettern. Das Umwelt- und Naturschutzamt empfiehlt, die Tiere von Hand zu entfernen, um sie am effektivsten zurückzudrängen. Als Tierliebhaber könnten Sie die Raupen dann an einem geeigneten Ort in der Umgebung freilassen.

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